
Low Carb ist ein Begriff, der uns oft im Zusammenhang mit Diäten begegnet. Wer sich Low-Carb ernährt, nimmt schnell ab und definiert seinen Körper, heißt es. Doch wie ernährt man sich Low Carb und ist das gesund?
Was ist Low-Carb?
Low Carb bedeutet „wenig Kohlenhydrate“ – wie der Name schon sagt, wird der Kohlenhydratanteil bei einer Low Carb Ernährung stark reduziert oder ganz weggelassen. Denken Sie an Lebensmittel wie Brot, Nudeln oder Reis, aber auch an Süßigkeiten, da Zucker ebenfalls ein Kohlenhydrat ist. Auch auf kohlenhydratreiches Obst und Gemüse wie Bananen oder Mais sollte verzichtet werden. Eiweißreiche Lebensmittel wie Eier, Fisch, Fleisch oder Milchprodukte stehen dagegen vermehrt auf dem Speiseplan.
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Kann man ohne Kohlenhydrate abnehmen?
Tatsächlich kann mit einer kohlenhydratarmen Ernährung ein schneller Gewichtsverlust erreicht werden, da überschüssige Kohlenhydrate in Fett umgewandelt werden. Fehlen dem Körper jedoch Kohlenhydrate, baut er mehr Fett ab. Durch den hohen Proteingehalt bei der kohlenhydratarmen Ernährung wird die Fettverbrennung doppelt angeregt. Für eine erfolgreiche kurzfristige Gewichtsabnahme kann die Diät sinnvoll sein – gesund ist sie auf Dauer aber nicht. Denn wer sich gesund und nahrhaft ernähren möchte, muss sich möglichst abwechslungsreich ernähren.
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Low Carb: Diese Gründe sprechen dagegen
1. Kohlenhydrate sind wichtig für unsere Gesundheit
Kohlenhydrate sind ein wesentlicher Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung. Sie liefern uns die Energie, die wir brauchen – vor allem, wenn wir uns viel bewegen. Außerdem sind sie eine wichtige Quelle für Ballaststoffe, die unter anderem unsere Verdauung anregen, sich positiv auf unseren Cholesterinspiegel auswirken und für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl sorgen, weil sie im Magen aufquellen. Der Verzicht auf Kohlenhydrate kann auf Dauer sogar gefährlich werden. Eine in der Zeitschrift Lancet Public Health veröffentlichte Studie ergab, dass sowohl eine sehr hohe als auch eine sehr niedrige Kohlenhydratzufuhr das langfristige Sterblichkeitsrisiko erhöhen kann.
2. Eine einseitige Ernährung ist ungesund
Wer gesund bleiben und Krankheiten vorbeugen will, muss sich möglichst ausgewogen ernähren und so eine Vielzahl an Vitaminen und Mineralstoffen zu sich nehmen. Wenn Sie beispielsweise wichtige Lebensmittelgruppen auslassen müssen, könnten Sie schneller Nährstoffe verpassen. Vollkornprodukte beispielsweise enthalten viele Vitamine aus der B-Gruppe, die unter anderem für den Fettstoffwechsel in unserem Körper unerlässlich sind. Es ist daher keine gute Idee, ganze Lebensmittelgruppen vom Speiseplan zu streichen – es sei denn, es handelt sich um ungesunde Lebensmittel wie Fast Food oder Süßigkeiten.
3. Eine extrem proteinreiche Ernährung kann das Krankheitsrisiko erhöhen
Viele Menschen, die sich kohlenhydratarm ernähren, essen mehr tierisches Eiweiß. Insbesondere Fleisch und fettreiche Milchprodukte können gesundheitsschädlich sein, da sie ungesunde, gesättigte Fette enthalten, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen können. Außerdem kann zu viel Eiweiß die Nieren belasten, da überschüssiges Eiweiß in Harnstoff umgewandelt und über die Nieren ausgeschieden wird. Dies kann insbesondere für Menschen mit Nierenproblemen gefährlich sein.
Essen Sie gesunde Kohlenhydrate
Der beste Weg, um langfristig und gesund abzunehmen, ist eine Ernährung, die reich an Nähr- und Ballaststoffen ist und genügend Obst und Gemüse enthält. Anstatt auf Kohlenhydrate zu verzichten, iss stattdessen die richtigen Kohlenhydrate. Zum Abnehmen solltest du „ungesunde“ kurzkettige Kohlenhydrate, wie sie der Körper schnell verarbeitet, vermeiden, wie sie beispielsweise in Süßigkeiten enthalten sind. Dadurch steigt der Blutzucker schnell an und fällt dann wieder ab, was zu Heißhungerattacken führen kann. Entscheiden Sie sich stattdessen für langkettige Kohlenhydrate wie Haferflocken, da der Körper länger braucht, um sie zu verarbeiten. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel langsam an und das Sättigungsgefühl hält länger an.